1. - 4. Generation

Familie Sietz

Mecklenburg/Pommern - Danzig - Sietzenhütte   



1. - 4. Generation

Die Sietz stammten ursprünglich mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Mecklenburg und waren Glasmacher. Im Danziger Staatsarchiv 300, Abt. 43, Nr. 105, Seiten 40-43 von 1705 werden Johann Sietz (geb. vermutlich um 1620), Johann (Hans) Sietz (geb. vermutlich um 1640) und Lorentz Sietz (geb. vermutlich um 1660) als Glashütten-Besitzer in Sydow, Kreis Schlawe in Pommern erwähnt. Andere Aufzeichnungen (wie Geburts- oder Sterbeurkunden) aus dieser Zeit gibt es nicht. Nach Graf v. Oeynhausen (Autor) "Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, 70. Jahrgang, Schwerin 1905" war  die Glasmacherfamilie Sietz mindestens seit 1642 auch in Mecklenburg ansässig. 

Der pommersche Zweig der Familie Sietz zog teilweise weiter nach Westpreussen (Danzig) und übte auch andere Berufe, z. B. das Zeugmacherhandwerk, aus. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war darunter auch der später mit Sietzenhütte belehnte Christian Sietz. Die durch Dokumente nachweisbare Chronik der Familie Sietz beginnt im Jahre 1758. König August III. von Polen verlieh am 12.12.1758 den Eheleuten Christian Sietz und Constantia Sietz, geb. Drewink (auch aus einem Glasmachergeschlecht stammend), die etwa 6 km südwestlich von Berent (heute Kóscierzyna) liegende Pustkowie Stara Koscierska Huta (Alte Berenter Hütte) mit einer Glashütte (die allerdings nur kurze Zeit bestand) und etwa 120 Hektar umliegenden Ländereien. Für dieses Land bezahlt das Ehepaar Sietz 800 Preußische Goldmünzen und verpflichtet sich, alljährlich zu Sankt Martin, 15 Preußische Goldmünzen und 4 Zloty Kopfgeld in der Einnahmestelle des Koscierzyna Schlosses abzuliefern.

König August III. von Polen (1696-1763)



Auszug aus dem Königlichen Privileg vom 12.12.1758

"August der Dritte, von Gottes Gnaden König von Polen, Großherzog  von Litthauen, Reussen, Preussen pp und erblicher Herzog von Sachsen und Churfürst Thun kund durch diesen unseren Brief jedermänniglich und einem jeden insbesondere dem davon zu wissen gelegen, dass der Hochwohlgeborene Constantin Nowawieski, Obrister Unserer Armeen, Starost von Berent, um Unsere Berentsche Starostei und die Nutzung derselben in gänzliche Vollkommenheit zu bringen, die Pustkowie Glashütte genannt, in dem Sudomsche Walde zu ermeldeter Starostei gehörig, nebst allen Ländereien, Wiesen, Gärten und Zubehörungen und deren Begränzungen, dem ehrbaren Christian Sietz und Constantia Sietz, geb. Drewink, ihren Nachkommen zu ewigen Zeiten ertheile." (Die gesamte Abschrift des Königlichen Privilegs kann hier eingesehen werden.)

Hutas gab es in der Gegend viele, so dass es üblich war, sie nach ihren Besitzern zu benennen. Aus Stara Koscierska Huta wurde 1765 Sycowa Huta oder Sietzenhütte, wobei eine Huta nicht nur ein Hütte bezeichnet, sondern eine ganze Hofanlage mit Wohngebäuden, Ställen, Scheunen. Christian und Konstantia Sietz bauen sich an der Strasse eine Huta.

Da es in dieser Gegend schon mehrere Glashütten  gab, ist anzunehmen, dass auch Familie Sietz die Glashütte zunächst weiter betreibt, da reichlich Holz vorhanden ist.

Das Ehepaar Christian und Constantia Sietz hatte 2 Söhne: Carll (1749-1821) und Gottlieb (1747-1814). Carll stirbt als "Junggesell" in Sietzenhütte. Gottlieb übernimmt das Anwesen.

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